Taizé, ein kleiner Ort im französischen Burgund, füllt sich über das ganze Jahr, jede Woche aufs Neue, mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der ganzen Welt. Zu Ostern und im Sommer sind es oft über 3500 Menschen! Alle haben ein gemeinsames Ziel: Eine Woche das „Taizéfeeling“ genießen, dass sich aus einem bunten Mix aus Stille, Spaß, Gesang, Gebet und internationalen Begegnungen zusammensetzt.
Genau beschreiben kann man diesen Ort nicht. Man muss ihn erleben. Hier trotzdem ein kleiner Versuch: In Taizé hat sich eine ökumenische Bruderschaft niedergelassen und eine Art Kloster gegründet. Tausende Jugendliche kommen jede Woche dorthin, um mit den Brüdern gemeinsam zu beten und zu arbeiten. Gebetet wird in einer riesigen Kirche, die anders als unsere Kirchen, komplett auf Bänke verzichtet. Man sitzt einfach auf dem Teppichboden. Auch sonst unterscheidet sich das Gebet stark von unserem. Die meditativen Taizégesänge in verschiedenen Sprachen lassen alles vergessen und ermöglichen ein Nachdenken über „Gott und die Welt“. Alle anfallenden Arbeiten, vom Toilettenputz über das Kochen bis hin zur Nachtwache werden von den Jugendlichen übernommen. Wer jetzt meint, Toilettenputzen sei nichts, wofür man von zu Hause wegfahren sollte, hat das noch nie in einer Gruppe mit Jugendlichen aus verschiedenen Nationalitäten getan. Auch wenn ihr es nicht glaubt, das kann richtig Spaß machen. Die Gespräche über Bibel und Leben, die zunächst von einem Bruder angeleitet werden ehe das Thema in Kleingruppen vertieft werden kann, versprechen allein schon wegen des bunten Mixes der Länder und Kulturen zu einer spannenden Erfahrung zu werden.
Spätestens abends, wenn zusammen gefeiert wird, merkt man, wie viele verschiedene Nationen friedlich und voller Spaß eine tolle Zeit verbringen. Oft ergeben sich aus diesen Begegnungen jahrelang anhaltende Freundschaften über Ländergrenzen hinweg.